Eine der heftigeren Kritiken in einem der Videos war, dass bereits die Welt sich nicht sehr realistisch anfühle:
Das Weissgold Konkordat, Unterzeichnet vom imperialen Kaiser als Bedingung für einen Waffenstillstand mit den Thalmor verbietet die Anbetung von Talos, dem gottgewordenem Menschen. Der Videoautor meint dass diese Ausgangslage so nicht funktionieren kann, weil Talos den Menschen (zu denen die Nords von Himmelsrand (aka Skyrim) ja gehören, umgefähr so wichtig ist wie Jesus den Christen und sie sich ihre Religion nicht verbieten lassen würden.
Aber ich denke, er übersieht hier einiges. Erstens drücken die Imperialen zwei Augen zu, wenn es um Talos geht. In Weisslauf, einer imperialen Stadt, predigt ein Priester Tag ein, Tag aus vor einer Talos Statue. Und dann gibt es ja noch den Bürgerkrieg selbst, der dadurch ausgelöst wurde. Damit aber nicht genug, gibt es noch die Sturmmäntel, die terroristischen Extremisten. Das ist genau die explosive Mischung die wir in vergleichbaren Situationen auch im realen Leben immer wieder angetroffen haben.
Ein anderer Kritikpunkt trifft aber in jedem Fall viel genauer. Egal was der Spieler tut, und er kann wirklich viel tun was eigentlich Einfluss auf die Politik des Kontinents Tamriel (also nicht nur Himmelsrands) betrifft - und man bemerkt nach getaner "Arbeit" kaum etwas davon. Die Zugehörigkeit der Regionen und deren Führungsebene ändert sich, aber mehr bekommt man nicht mit. Selbst die Drachenangriffe hören nicht auf, wenn man das Drachenproblem in der Hauptquest an der Wurzel gelöst hat.
Was dieser Kritiker nun weniger angesprochen hat, mich aber extrem gestört hat, ist dass man aus jeder Questreihe, die man beginnt, manche davon sehr kurz, als irgendein extrem besonderes, meist mystisch verklärtes Mitglied hervor geht. Da ist der DLC Dawnguard noch eine Ausnahme - sofern man gewollt nicht zum Vampirlord (wieder die Super Duper Fassung von Vampiren) wird.
Kaum zu erkennen im Schneesturm. Die Drachen erweisen dem Dovakin (dem Spieler) die Ehre, nachdem er Alduin besiegt hat. |
Und obwohl das alles so ist, kritisiert der Videoautor, dass das ganze nicht episch genug sei. Vor allem weil "episch" hier so einfach daher kommt, dass die Version von Episch in dieser Spielewelt billig wirkt.
Warum funktioniert Skyrim dennoch? Ich würde sagen, dass die Mechanik hier einen wesentlichen Beitrag leistet. Wenn man seine Superkräfte entdeckt, nachdem man zum ersten mal einen Drachen aktiv bekämpft hat, fühlt man sich einfach erhaben. Selbst wenn sich Drachentöten im Vergleich zu manch anderem Spiel schnell nicht mehr besonders anfühlt und zur Nebenbeschäftigung verkommt. Aber irgendwas findet sich dann eben doch immer, um einem eine wunderbare Machtfantasie zukommen zu lassen ohne dass es einen komplett aus der Immersion reisst. Auch wenn es am Ende dann ein wenig schal wirkt.
Die Begleiter können allerdings recht gut mit halten, wenn es um die Epik geht. Und Serana setzt sich auch gerne mal in Szene. |